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Eintrag Nr. 53084
Pflanzengroßrestanalytische Rekonstruktion der spätglazialen und holozänen Floren- und Vegetationsgeschichte im und in der Umgebung des Sulzkarsees (Nationalpark Gesäuse, Steiermark, Österreich)
Übergeordnete Einträge
ID
TITEL
DATENTYP
AUTOR
JAHR
NPA
Nationalparks Austria Forschungsstipendium / Forschungspreis
Project
2018
10614
Sulzkarsee
Project
Fachbereich Naturschutz und Naturraum
2003
32483
Universitäre Abschlussarbeiten Nationalpark Gesäuse
Project
Nationalpark Gesäuse GmbH
2002
Weitere Informationen
-
Interne Informationen
-
Externe Informationen
-
Datentyp
Publication
Dateiname
-
Pfad
-
Alternativ/Online Name
-
Autor/Ersteller
Ladurner, Moritz Valentin
Medium
File (digital)
Jahr
2023
Monat
0
Aufbewahrungsort
-
Bemerkungen/Beschreibung
Masterarbeit Universität Innsbruck Aus einem etwa 5.9m langen Sediment-Bohrkern aus dem Sulzkarsee wurden 41 Proben entnommen und auf ihren Makrorestgehalt untersucht. Die C14-Datierungen organischen Materials und das daraus erstellte Alters-Tiefen-Modell ergaben für die unterste Probe aus 571cm Tiefe ca. 14 000 Jahre cal. BP. und für die oberste Probe aus 11.6cm Tiefe -12 Jahre cal. BP. Während von 571cm bis 545.6cm kaum Vegetation, sondern hauptsächlich Erosion, belegt durch zahlreiche minerogene Partikel, vorherrschte, sind die Betula nana-Fruchtfunde in der Tiefe von 552.6 cm (ca. 12770 Jahre cal. BP) außergewöhnlich, da es sich dabei um eine Spätglazialrelikt-Pflanze handelt, die heute lokal nicht mehr vorkommt. Mit Einwanderung der Fichte ab ca. 11300 Jahre cal. BP entwickelte sich ein immer dichter werdender Wald um den Sulzkarsee. Von 495.8cm (ca. 9380 Jahre cal. BP) bis 402.8cm (4080 Jahre cal. BP) findet sich die größte Anzahl waldtypischer Makroreste, was belegt, dass der Sulzkarsee zu dieser Zeit von einem dichten Wald umgeben war. Zusätzlich fanden sich in diesen Proben viel Insekten-Chitin und Teile limnischer Fauna. Die Weißtanne (Abies alba) wanderte um 6780 Jahre cal. BP in das Sulzkar ein. Ab 33003000 Jahre cal. BP (Bronzezeit) nehmen die waldtypischen Makroreste ab, möglicherweise als Resultat der dann höheren Sedimentationsrate oder als Resultat der Baum-Reduktion aufgrund der zeitgleichen Rotmoos-2-Klimaverschlechterung. Um 2500 Jahre cal. BP scheint der Wald wieder etwas dichter geworden zu sein, wobei das Vorkommen von Halmen und Moosen auf Lichtungen im Wald, bzw. eventuell den Sulzkarsee umgebende Feuchtgebiete hindeuten könnte. Von 18001300 Jahre cal. BP (Römerzeit bis Frühmittelalter) nimmt die Dichte des Waldes erneut ab, was auf anthropogene Einflüsse oder Klimaveränderungen zurückzuführen sein könnte. Wenige waldtypische Makroreste und viele Wurzeln implizieren einen lichten Wald mit Waldlichtungen und Erosion. Eine Zunahme der Picea abies und Larix decidua Nadeln von ca. 900 bis 650 Jahre cal. BP weist darauf hin, dass der Wald um den Sulzkarsee wieder etwas dichter wurde. Ab 400 Jahre cal. BP ist eine starke Abnahme der Makroreste zu verzeichnen. Der Wald scheint sich gelichtet zu haben, wahrscheinlich durch Kahlschlag für die Holzkohleproduktion im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Besitzer der Sulzbachseeregion (Kloster Admont). Aufgrund der stärkeren Komprimierung tiefer liegender Schichten decken diese einen größeren Zeitraum ab. Die oberen Sedimente enthalten generell weniger Makroreste. Daphnia-Dauerstadien wurden auch in den obersten Proben gefunden, was belegt, dass sie erst seit dem Hinzufügen der Elritzen-Fische in den 1970er Jahren und wegen entsprechendem Fraß der Fische im Sulzkarsee fast verschwunden sind. Chara-Oosporen und Potamogeton natans-Samen legen eine Besiedelung des Sulzkarsees mit Wasserpflanzen ab 7300 6800 Jahre cal. BP nahe. Nuphar lutea deutet auf eine Eutrophierung des Sees ab 281 Jahre cal. BP. hin, womöglich durch den Eintrag von Exkrementen durch Weidevieh, auch wenn diese Pflanze heute im Sulzkarsee nicht mehr vorkommt.
Abgeleitete Einträge
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