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Eintrag Nr. 32452
Raumbedarf für multifunktionale Flusslandschaften
Übergeordnete Einträge
ID
TITEL
DATENTYP
AUTOR
JAHR
10610
Management Gewässer im Nationalpark Gesäuse
Project
Fachbereich Naturschutz und Naturraum
2002
Weitere Informationen
http://www.parcs.at/npg/pdf_public/2020/32452_20200109_121537_Chiari2010-RaumbedarffrmultifunktionaleFlusslandschaften.pdf
Interne Informationen
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Externe Informationen
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Datentyp
Publication
Dateiname
-
Pfad
-
Alternativ/Online Name
-
Autor/Ersteller
Chiari, Sybille
Medium
File (digital)
Jahr
2010
Monat
0
Aufbewahrungsort
-
Bemerkungen/Beschreibung
Österreichs Flusslandschaften wurden vor allem im letzten Jahrhundert durch menschliche Aktivitäten stark verändert, was sich nicht nur auf die ökologische Funktionalität, sondern auch auf die Nutzbarkeit der Fließgewässer als Erholungsraum negativ auswirkte. Das stark reduzierte Angebot an natürlichen und naturnahen Flüssen bedingt derzeit, dass fließgewässergebundene Freizeit- und Erholungsnutzungen häufig ökologisch sensible Bereiche berühren. Auch durch Revitalisierungsmaßnahmen neu entstandene Flächen werden oft schnell von Erholungssuchenden in Anspruch genommen.Dadurch kann es zu Konflikten zwischen menschlicher Nutzung und ökologischen Bedürfnissen kommen. Ziel der Arbeit war es diese verschiedenen Blickwinkel im Flusslandschaftsmanagement zusammenzuführen. Das Projekt ging daher primär der Frage nach, unter welchen räumlichen und strukturellen Gegebenheiten Flusslandschaften das größte multifunktionale Potential aufweisen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt wurde auf die Nutzungsgewohnheiten und Präferenzen der Flussnutzerinnen gelegt. Aus diesen Ansprüchen heraus wurde ein interdisziplinäres Projektdesign entwickelt, welches auf einer sektoral getrennten Erfassung ökologischer und sozialer Funktionen fußte und diese auf der Ergebnisebene wieder zusammenführte. Dabei kamen sozial- und planungswissenschaftliche, quantitative und qualitative Methoden zur Anwendung. So wurden Beobachtungen, qualitative Interviews mit NutzerInnen und ExpertInnen, eine standardisierte Befragung aber auch Revierkartierungen für ausgewählte ökologische Indikatorarten (Flussuferläufer, Flussregenpfeifer) durchgeführt. Als Untersuchungsgebiete wurden drei alpine Flusstäler ausgewählt: das Ennstal (Steiermark), das Drautal (Kärnten) und das Lechtal (Tirol). In einer integrativen Betrachtung der Ergebnisse kristallisierte sich die Erreichbarkeit eines Flussraums in Kombination mit dem direkten Zugang zum Wasser und dem Vorhandensein von Flachwasserbereichen als wesentliche Grundvoraussetzungen für die Nutzbarkeit von Flussabschnitten heraus. Grundsätzlich waren die NutzerInnen relativ tolerant gegenüber anderen NutzerInnen eingestellt. Andererseits ließen sie aber eine kritische Einstellung gegenüber Nutzungsbeschränkungen gepaart mit einer relativ geringen Sensibilität für ökologische Störungen erkennen, was besonders für die Akzeptanz von Managementmaßnahmen eine Herausforderung mit sich bringt. Außerdem war in der räumlichen Analyse eine Präferenz für naturräumlich heterogene Flussabschnitte erkennbar, wodurch es relativ häufig zu einer räumlichen Überschneidung zwischen Erholungsnutzung und den Habitaten der beiden Indikatorarten kam. Es zeigte sich, dass ein großes Flächenangebot zu einer wesentlich diffuseren Verteilung der NutzerInnen führte. Nutzungskonzentrationen waren vor allem an den beiden Flüssen mit limitiertem Flächenangebot zu beobachten, wo es dadurch auch verstärkt zu einer räumlichen Konkurrenz zwischen Erholungsfunktion und ökologischen Erfordernissen kommt. Abschließend scheint es einen breiten Konsens darüber zu geben, dass Fließgewässern eine wichtige Erholungsfunktion zukommt, jedoch keine Kultur zum ökologisch- und sozialverträglichen Umgang mit diesem Bedürfnis. Um im Sinne langfristiger Management-Lösungen beiden Ansprüchen gerecht werden zu können, muss die multifunktionale Belastbarkeit von Flusslandschaften rechtzeitig durch ein verbessertes Flächen- und Strukturangebot erhöht werden.
Abgeleitete Einträge
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